Das Leben mit Kindern kann mitunter sehr chaotisch und herausfordernd sein.
Wie mir das Prinzip der Achtsamkeit hilft, mich tagtäglich zu erden und somit mehr Gelassenheit und Lebensfreude in unseren Familienalltag zu bringen - das verrate ich in diesem calmly-Blog.
Ich bin durch Yoga zur Achtsamkeit gekommen. Seit bald 15 Jahren praktiziere ich - in Kursen und daheim. Schon immer faszinierte mich die Yoga-Philosophie, irgendwann habe ich angefangen zu meditieren. Es tat mir gut, ich wurde ruhig und fand zu mehr Klarheit und Distanz im Umgang mit schwierigen Gefühlen oder herausfordernden Themen.
Ich fand es spannend, wie sich unser Geist beeinflussen liess, wie man durch Meditation mehr und mehr zum eigenen Selbst finden kann. Fragen wie: "was ist der menschliche Geist und was ist menschliches Bewusstsein?" fingen an mich zu interessieren.
Während meines Studiums in Gesundheitsförderung & Prävention lernte ich viel über Stress und wie man ihm am besten begegnet. In meiner Masterarbeit behandelte ich das Thema Schmerz und Schmerzprogramme und untersuchte auch wie Achtsamkeit bei chronischen Schmerzen helfen kann.
In all den Jahren habe ich die Achtsamkeit vor allem in formalen Übungen ge- und erlebt. Ich geniesse noch heute meine regelmässigen Auszeiten auf dem Kissen oder auf der Meditationsbank.
Atem-Meditationen, Bodyscans oder sonstige Entspannungssequenzen gehören fest zu meinem Alltag.
Meine Kinder als Achtsamkeitslehrer
Als ich 2013 zum ersten Mal Mutter wurde und sich mein Leben nun vermehrt auch um meinen Sohn drehte, lernte ich die Achtsamkeit mehr und mehr in meinen Alltag zu integrieren - also quasi situativ und informell zu praktizieren.
Dabei war mein Sohn mein grösster Lehrer. Er zwang mich, ihm die volle Aufmerksamkeit zu schenken. Ich musste im Moment sein, bewusst wahrnehmen, was er gerade tut, was er braucht und später dann auch was er sagt und möchte. Ich lernte zu beobachten, ohne zu werten oder zu verurteilen und dann entsprechend gelassen und ruhig zu reagieren.
Dieses Verhalten bezog sich aber nicht nur auf meinen Sohn, sondern auch auf meinen Mann und vor allem auf mich selbst.
Ich wurde auch mir gegenüber aufmerksamer und verständnisvoller, nachsichtiger und positiver. Ich lernte, auch negative Emotionen und Gefühle als Teil von mir anzunehmen.
Immer wieder versuche ich - besonders in herausfordernden Situationen - bewusst aus dem Autopiloten- und Multitasking-Modus auszusteigen und ins Hier und Jetzt zu kommen.
Mich voll und ganz auf das einzulassen, was ich jetzt gerade mache und wahrnehme und erst nachher zu etwas anderem zu wechseln.
Es ist für mich enorm ent-stressend, meine volle Aufmerksamkeit auf eine Tätigkeit zu richten, zum Beispiel zu duschen und dabei nur zu duschen. Nicht an gestern oder morgen zu denken sondern einfach nur das Wasser auf meiner Haut zu spüren und den Duft des Duschgels wahr zu nehmen.
Natürlich gelingt mir das nicht immer, die Achtsamkeitspraxis bedarf wohl einem lebenslangen Lernen und Üben.
Für mich lohnt sich dieser Weg - und ich denke auch für meine Familie. Er fördert das Verständnis füreinander, bringt mehr Gelassenheit, Dankbarkeit und Lebensfreude in unseren Alltag.
Willst du mehr erfahren zum Thema "Achtsamkeit und Familie", bist du an konkreten Tipps interessiert, wie du die Achtsamkeit in deiner Familie etablieren und leben kannst: dann melde dich an zum calmly-Online-Workshop: Achtsamkeit in der Familie
Samstag, 16. Mai 2020 - 14.15 - ca. 16.45 Uhr
hello@calmly.ch
Comments